

Wie wir durch einen Autounfall auf den Hund gekommen sind…
Obwohl ein Autounfall keine schöne Sache ist, haben wir dadurch
unseren „Glücksgriff“ gemacht.
Mike musste während seiner Arbeitszeit stark bremsen, da ihm ein
Passant ohne zu schauen über die Strasse rannte. Obwohl er noch
rechtzeitig bremsen konnte, der Wagen hinter ihm konnte dies
leider nicht mehr und krachte voll in sein Geschäftsauto. Mike meinte,
dass ausser etwas Blechschaden nichts Tragisches passiert sei,
wo er leider nicht richtig lag. Ich empfahl ihm gleich einen Arzt
aufzusuchen und sich abzuchecken, da mit solchen Unfällen nicht
zu scherzen ist. Er meinte jedoch, es gehe ihm gut und er brauche
keinen Arztbesucht. Am Abend machten sich Kopfschmerzen bemerk-
bar und am nächsten Tag, als er in seinem jugendlichen Uebermut
schnell aufstehen wollte, war dies leider nicht mehr möglich. Alles
drehte sich und er konnte sich kaum mehr auf den Beinen halten.
Na dann eben doch zum Hausarzt und dieser sah die Geschichte
nicht ganz so harmlos wie Mike. Er hatte ein Schleudertraume er-
litten und mit einem solchen ist absolut nicht zu spassen. So musste
er für einige Monate die Arbeit aussetzen, durfte nichts mehr heben,
stemmen und tragen. Es sah oftmals lustig aus, wenn ich vollbepackt
wie ein Lastesel war und Mike neben mir lief ohne etwas in den Händen.
Viel laufen war angesagt und so kamen wir auf die Idee, uns einen
Hund in einem Tierheim zu holen. Gesagt, getan…. da ich bereits
Bergamasker Hunde hatte und ich sehr von deren Art begeistert war,
suchten wir uns einen solchen Hütehund und wir hatten Glück, denn
eine Tierauffangstation in Weiach (Zürcher Unterland) hatte einen
solchen zu platzieren. Noch am gleichen Samstag fuhren wir die kurze
Strecke und haben uns gleich in unseren Traumhund „Joyce“ verliebt.
Eine braun/graue süsse Maus guckte uns an und wir wussten auf An-
hieb, dass es SIE sein sollte. Eine sanfte, treue und liebe Hündin
mit vier Jahren, die durch eigenartige Umstände in dieser Hunde-
station gelandet ist. Und dies war der Beginn unserer Hundephobie.
Bereits am ersten Tag liessen wir sie von der Leine und sie gehorchte
uns blind. Wir denken sie war erleichtert, ein neues Zuhause zu haben,
wo sie bereits von Beginn merkte, dass wir sie liebten. Für uns war
es eine tolle Bereicherung, so einen lieben Hund zu bekommen und
mit ihr noch viele Jahre verbringen zu dürfen. Leider stellte sich
dann schnell einmal hinaus, dass sie nicht erst 4 Jahre jung ist,
sondern bereits 7-jährig und der absolute Hammer natürlich war,
dass wir nach kurzer Zeit feststellen mussten, dass sie sogar trächtig
ist. Wow, mit dieser Neuigkeit hatten wir echt nicht gerechnet, aber
durch unseren Tierarzt fanden wir eine Hundezüchterin, die nicht
mehr züchtete und sich unserer „Joyce“ annahm. Eine Woche nach
dem Umzug, warf sie drei Welpen, völlig verschiedene und ein vierter
Welpe wurde leider tot geboren. „Joyce“ war eine wirklich tolle
Mutter und all ihre Welpen haben einen tollen Platz gefunden.
Leider hatte sie jedoch gesundheitliche Probleme. Dreimal mussten
wir sie infolge Mammatumoren operieren lassen. Wir entschieden
uns dann, einen Welpen zu kaufen und unsere Hoffnung erfüllte sich.
„Joyce“ blühte mit dem kleinen Racker wieder auf. Sie beschützte
den kleinen Racker „Naira“ und sie wuchsen zu einem eingespielten
Schlitzohren-Team zusammen. Die Jahre vergingen und langsam
aber sicher machte sich das Alter bei „Joyce“ bemerkbar. Mit
12 Jahren erlitt sie einen Schlaganfall, aber gottseidank war sie
nach knapp einem Monat bereits wieder gesund und hatte keine Be-
einträchtigungen davongetragen. Mit der Zeit wurden dann Hinter-
beine und Hüften immer steifer und wir vermuteten, dass sie dadurch auch starke Schmerzen hatte. Und dann kam der Tag X, an dem wir unsere „Joyce“ erlösen mussten.
Naira verabschiedete sich bei ihr mit einem liebevollen Schleck über
die Nase, bevor Joyce einschlief. Der 15. März 2014 – einer unserer traurigsten Tage, da wir ein Familienmitglied verloren haben!